Die zwölfte “Woche der Entwicklungszusammenarbeit” (EZA-Woche) findet heuer von 6. bis 12. November 2023 statt. Damit setzt das Land Oberösterreich wieder ein klares Zeichen für fairen Handel. Ziel der EZA-Woche war und ist die Stärkung des Fairen Handels als eine konkrete Form der Entwicklungszusammenarbeit, die Hilfe zur Selbsthilfe darstellt. Warum FAIR den Unterschied macht – durch den Kauf von fair gehandelten Produkten faire, würdige, selbstbestimmte Lebensbedingungen in den Herkunftsländern zu unterstützen – dafür will die Woche der Entwicklungszusammenarbeit Bewusstsein schaffen. 

Die Infos rund um das heurige Thema der EZA-Woche bekommt ihr im Weltladen und hier:

Ein besonderer Fokus wird dieses Mal auf das Thema Cashew gelegt.
Was die wenigsten wissen ist: Die Cashewernte und Weiterverarbeitung der edlen Nuss ist großteils Handarbeit und mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die ArbeiterInnen verbunden. Denn das toxische Schalenöl Cardol verursacht bei Hautkontakt schwere Verätzungen und kann zu bleibenden Schäden führen. Im fairen Handel hat der Schutz der ProduzentInnen oberste Priorität.

Ist die Cashew eine Nuss?
Wie sehen sie in ihrer Schale aus?
Was haben Elefanten mit der Verbreitung der Cashews zu tun?
Antworten dazu findet ihr weiter unten

Fakt ist: Die Cashew erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit – ob süß oder doch herzhaft
Hier findet ihr ein paar Inspirationen zur Verwendung von Cashewnüssen

In Braunau wurden 3 Programmpunkte vom Weltladenteam gemeinsam mit der Initiative Eine Welt und dem Fair-Trade-Arbeitskreis Braunau geplant.

Das Team des Weltladens findet ihr am Dienstag, 6.11. ab 7:30 Uhr mit einer bunten Produktpalette auf der BH Braunau.

Am Marktstand am 8. November wird über die Welt der Entwicklungszusammenarbeit informiert und die Vielfalt der fair gehandelten Produkte des Weltladens gezeigt.

Am 9. November findet ein Filmabend im Dieselkino statt. Der gebürtige Braunauer Christian Kogler zeigt seinen Dokumentarfilm „Birgittas friends“.

Für alle, die mehr wissen wollen…..

Sind Cashewkerne eigentlich Nüsse?

Cashews sehen am ehesten so aus wie Nüsse, weshalb sie auch häufig als solche bezeichnet werden. Aus botanischer Sicht gehören sie jedoch nicht dazu. Vielmehr sind sie die Kerne der Cashewbaum-Frucht.

Cashewbäume gedeihen am besten unter tropischen Bedingungen. Am sogenannten Cashewapfel, einer rot oder gelb leuchtenden Frucht, hängen die Cashewnüsse am Baum. Cashewäpfel sind Scheinfrüchte, denn sie tragen keine Samen in ihrem Inneren. Stattdessen – gewissermaßen als Anhängsel – wachsen die kleinen und nierenförmigen Cashewnüsse unten außen an der Frucht. In ihrer hölzernen Schale befindet sich der eigentliche ca. zwei bis drei Zentimeter große Cashewkern.

Im Cashew-Apfel sind enthalten: 90 % Frucht und 10% roher Cashew-Kern. Die Cashew-Äpfel sind fleischig, herb, süß-säuerlich und enthaltenen viele Vitamine und Nährstoffe. Sie werden meist zum Einkochen von Saft und Marmelade oder auch zur Herstellung von Wein und Essig verwendet. Das eigentliche Ernteprodukt ist allerdings der Cashewkern.

Warum sind Cashewkerne eigentlich so teuer?

Was viele Menschen unterschätzen, ist der aufwendige Prozess vom Baum bis zu uns in die Regale: Die Bäume müssen angepflanzt, gepflegt und die Früchte dann geerntet werden, die Kerne vom Fruchtfleisch getrennt, geröstet, gekühlt, geknackt, geschält, in der Sonne getrocknet und sortiert werden – erst dann können die Cashewkerne verkauft werden.

Weiters gibt es nur einen Kern pro Frucht. Da die Frucht schnell verderblich ist, muss der richtige Zeitpunkt der Ernte abgewartet werden. Sind die Kerne reif, fällt die Frucht vom Baum und sollte nun zügig weiterverarbeitet werden. Die schwierigste Aufgabe ist das Entfernen der Schale. Das Knacken der Schalen ist aufwendig und benötigt viel Erfahrung und besonderes Können, denn die Schale enthält ein giftiges Öl, das bei Hautkontakt zu starken Verbrennungen führen kann. Dieses Öl nennt sich CNSL („Cashew Nut Shell Liquid“) und ist ein nicht zu verachtendes Gesundheitsrisiko beim Verarbeiten der Kerne. Außerdem kostet es viel Zeit, die Kerne aus der Schale zu lösen.

Grundsätzlich gilt: Je größer und heller, desto wertvoller sind die Cashewkerne.

Die inneren Werte: das steckt in Cashews

Die Kerne sind voller Vital- und Nährstoffe und sind mit ihrem hochwertigen Protein eine wunderbare Eiweißquelle. Durch ihre Fette sind Cashews zwar recht kalorienreich, haben jedoch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Darüber hinaus sind sie laktose- und glutenfrei. Sie gelten als Gute-Laune-Nüsse. Und sie enthalten auch B-Vitamine, die als nervenstärkend gelten und die Konzentration erhöhen. Die Cashewkerne habe es echt in sich.

Herkunft Cashews:

Der Ursprung der Cashews liegt in Brasilien, allerdings verbreitete sich der Cashewbaum schnell in andere tropische Länder. 2021 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO weltweilt 3.708.153 t Cashewkerne mit Schale geerntet. Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent wurden rund 53% der Welternte produziert, in Asien in etwa 44%. Die vier größten Produzentenländer weltweit waren im Jahr 2021 Elfenbeinküste (837.850 t), Indien (738.000 t), Vietnam (399.308 t) sowie Philippinen (255.931 t).

FUNFACT:

Einen Grundstein in der Erfolgsgeschichte der Cashews haben jedoch keine Menschen gelegt, sondern Elefanten: Nach dem Verzehr der Früchte haben sie die Kerne über weite Teile verstreut und in einer rasant kurzen Zeit waren die einst südamerikanischen Bäume in ganz Indien zu finden. Was unscheinbar angefangen hat, ist heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.